Plattenepithelkarzinom (Spinaliom)

MARKUS J. PFEIFFER

Einleitung

Das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom) ist der zweithäufigste bösartige Hauttumor nach dem Basaliom.

Dieser maligne Tumor hat einen Anteil von 20% aller malignen Hauttumore und 10% der malignen Lidtumore. Er geht von der spinozellulären Schicht der Epidermis aus und kommt vorwiegend auf sonnenexponierten Hautarealen und bei älteren Patienten vor. Als benigne Vorstufe kann eine Aktinische Keratose vorausgehen. Plattenepitelkarzinome kommen häufiger am Unterlid vor. Sie erscheinen als weissliche bis rötliche, verhornte Herde, die rasch wachsen, ulzerieren und Metastasen bilden. Die indizierte Behandlung ist die chirurgische Exzision.

Verlauf

Der Tumor kann im Anfangssstadium oft nicht genau eingeordnet werden und wird oft mit anderen Läsionen verwechselt (Granulom, Keratoakanthom, Basaliom oder Sklerodermiformes Basaliom).

Schwierig ist die Abgrenzung vom Karatoakanthom, das wie das Plattenepithelkarzinom schnell wachsen kann. Die restlichen drei o.g. genannten Tumoren zeigen jedoch ein langsames Wachstum.

Chirurgie

Nachdem die Diagnose histologisch bestätigt wurde, müssen ausreichende Resektionsgrenzen im gesunden Gewebe (mindestens 5 mm) eingehalten werden. Besonders im Bereich des medialen und lateralen Kanthus muss ein Vordringen des Tumors in die Orbita vermieden werden (Abb. 3).

Abb. 1: Plattenepithelkarzinom, das zur Ulzeration des gesamten Unterlides geführt hat. Es wurde vorher in einer anderen Klinik als chalazion behandelt

Abb. 2: Nach der histologisch kontrollierten Resektion des Unterlidtimors im Gesunden wurde das gesamte Unterlid rekonstuiert. Bereits nach einem Monat zeigte sich ein Rezidiv am lateralen Kanthus. (Abb. 3)


Abb. 3: Rezidiv am lateralen Kanthus: dieses wurde mit Anteilen des Oberlides und Unterlides bis tief in die Orbita eliminiert. In wenigen Wochen kam es zur Tumorinvasion in die Orbita. Es musste ein Exenteration (Entfernung des gesamten Inhalts der Augenhöhle) durchgeführt werden.

Fig. 4: Rasch gewachsenes Keratoakanthom, das später histologisch als Plattenepithelkarzinom identifiziert wurde. Es erfolgte nach der Resektion die vollständige Rekonstruktion des Oberlides durch einen Lappen der hinteren Lamelle des Unterlides (unten links). Resultat nach Rkonsturktion (unten rechts).


 

Abb. 5: Rasch wachsendes Plattenepithelkarzinom im Stirnbereich.


 


Abb. 6: Planung der Deckung des Defektes durch Schwenklappen von der Stirn.

Abb. 7: Postoperatives Ergebnis.