Zysten und Gerstenkörner

Einleitung 
Zysten sind Hohlräume, die Flüssigkeit enthalten. Die meisten Zysten entstehen im Zusammenhang mit Drüsen, die unterschiedliche Flüssigkeiten produzieren. Das Augenlid enthält drei Arten von Drüsen, die sich durch ihre Sekretion unterscheiden lassen: 

1. Wässrige Flüssigkeit: Tränendrüse, Schweißdrüsen 
- Hydrozystom 
- Zysten der Tränendrüse 
- Blaue Zyste 

2. Schleimige Flüssigkeit: Schleimdrüsen der Bindehaut 
- Konjunktivazysten 

3. Fettige Flüssigkeit: Meibom-Drüsen, Talgdrüsen 
- Chalazion - Gerstenkorn (Hordeolum) 
- Milia / Syringom Seborrhoische Pathologie 


Das Gerstenkorn wird durch eine Blockade des Abflusses des flüssigen Inhalts der äußeren Drüsen am Lidrand (Zeiss oder Moll, äußeres Gerstenkorn) oder der inneren Meibom-Drüsen im Tarsus (inneres Gerstenkorn) verursacht. Die Meibom- und Zeiss-Drüsen sind Talgdrüsen, die ein fettiges Sekret absondern, die Moll-Drüsen sind Schweißdrüsen. Die Blockade verursacht eine lokale Entzündung, die sich zu einer Zyste entwickeln kann. Die Zyste zeigt sich zunächst als Schwellung des Lids, mit Schmerzen, Rötung, Tränenfluss, Fremdkörpergefühl und Lichtempfindlichkeit. Beim Aufbrechen verringern sich Druck und Entzündung. Die Zyste kann sich teilweise in das umliegende Gewebe entleeren oder die Haut, die tarsale Bindehaut oder den Lidrand durchbrechen. Die Behandlung erfolgt mit Wärme (Dampf oder warme Kompressen), um den Drüsenpfropf zu verflüssigen, sowie mit lokalen Antibiotika und Antiphlogistika. Bildet sich ein Granulom, muss es chirurgisch entfernt werden.

 Verschiedene Arten von Lid-Zysten

Fig.1: Anfangszyste der Meibom-Drüse, die den Tarsus einnimmt und sich nach vorne ausdehnt durch Kapselruptur. Die Ruptur der Kapsel verursacht ein Granulom.

Fig.2: Milien oder Syringome sind multiple Talgzysten.