Milien,
Syringome und seborrhoische Pathologie
Einleitung
Syringome sind benigne dermale Neubildungen
glandulären Ursprungs. Sie werden als 'Milien' bezeichnet, da sie in großer
Zahl auftreten. Sie präsentieren sich als multiple, feste Papeln kleiner Größe,
hautfarben oder gelblich, asymptomatisch. Die Verteilung ist meist bilateral
und symmetrisch. Die Erkrankung betrifft häufiger Frauen und tritt nach der
Pubertät auf, kann jedoch in jedem Alter vorkommen. Die Behandlung erfolgt aus
ästhetischen Gründen durch Dermabrasion mit Laser.
Morphologie und mögliche Ursachen
Die Knötchen messen etwa 0,5 mm, sind
zahlreich und an der Rückseite der Epidermis lokalisiert. Sie können einzeln
(Abb.1) oder konfluierend (Abb.3) auftreten. Aufgrund der minimalen Dicke der
Lid-Epidermis (0,25 mm) kann jedes Knötchen durch die Epidermis sichtbar werden
und sogar eine kleine Vorwölbung bilden. Wenn man die Haut vom
Orbicularis-Muskel trennt, können die Knötchen direkt unter der Hautoberfläche
sichtbar gemacht werden.
Mit einer Westcott-Schere lassen sich die Knötchen
leicht vollständig entfernen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass diese Methode zu
Rezidiven führen kann. Die Hypothese zur Entstehung geht von einer
Epidermisproliferation aus, die durch die Absonderung der Drüse unterhalb der
Epidermis verursacht wird. Daher reicht es nicht aus, nur den Inhalt der Drüse
zu entfernen, sondern die gesamte Drüse muss mit einer Radiofrequenznadel oder
einem CO2- oder Erbiumlaser entfernt werden.
Behandlung mit CO2-Laser
Der CO2-Laser wird im Suprapuls- oder
Ultrapuls-Modus auf jedes Knötchen angewandt, bis die Haut vollständig
durchdrungen und die gesamte Drüse verdampft ist. Die Applikation des Lasers
ist statisch. Es wird ungefähr 1 Sekunde pro Läsion benötigt.
Seborrhoische Pathologie und obere Blepharoplastik
Seborrhoische Erkrankungen des Lids können
die Dicke der Lidhaut erhöhen. Das erhöhte Volumen der Talgdrüsen spiegelt sich
in der Dicke der Epidermis wider. Die Dicke der Oberlid-Epidermis kann mit
einer Hautfalte gemessen werden. Die beiden Schichten der Falte messen
normalerweise 0,6 mm (2 x 0,3 mm). Bei seborrhoischer Haut verdoppelt oder
verdreifacht sich die Dicke im Vergleich zur normalen Haut. Seborrhoische Haut
erscheint weißlicher und zeigt weniger Transparenz. Unter der Spaltlampe mit
Grünfilter kann eine pflastersteinartige Struktur beobachtet werden.
Abb.1: Milien bei einer jugendlichen
Patientin vor der Exzision mit einer Schere von der Rückseite der Haut.
Abb.2: Nach der Exzision sind die Milien
innerhalb eines Monats in größerer Form erneut aufgetreten.
Abb.3: Konfluierende Milien, die
'Perlenketten' am Unterlid bilden.
Abb.4: Seborrhoische Keratose.
Abb.5: Messung einer Hautfalte des Oberlids
mit einem Messschieber.
Abb.7: Vor der Oberlid-Blepharoplastik
zeigt sich seborrhoische Haut mit erhöhter Dicke, weißlicherem Ton und weniger
Transparenz.
Abb.8: Durch die Zunahme der Hautdicke
konnte keine adäquate Falte in Höhe der Lidfurche gebildet werden.