Lidchirurgie (Okuloplastische Chirurgie)


Die Lidchirurgie beinhaltet einige Besonderheiten, sodass sie sich nicht in das Fachgebiet der plastischen Chirurgie oder die Anwendungen der ästhetischen Medizin einordnen lässt.

12 Krankheitgruppen: angeborene Lidfehlstellungen, Autoimmunerkrankungen, gutartige Lidtumore, maligne Lidtumore, Trauma, neurogene Störungen, Muskelerkrankungen, Hauterkrankungen, virale, bakterielle und parasitäre Infektionen, erworbene Angeborene Liddefekte und Syndrome, Erkrankungen der Augenhöhle (Orbita) und altersbedingte Veränderungen können an Liderkrankungen beteiligt sein. 

Die Gruppe "altersbedingte Liderkrankungen" betrifft allerdings die meisten Fälle für die okuloplastische Chirurgie. Dazu gehören vielerlei Fehlstellungen wie Dermatochalasis, Ptosis, Entropium, Ektropium u.s.w.

Die genannten Krankheitsgruppen beihalten über 100 Diagnosen, die teilweise eine kleine Störung oder eine schwere Entstellung hervorrufen können. Die Wiederherstellung von schweren Entstellungen gehört keineswegs zur Schönheitschirugie sondern zur Wiedereingliederung in das soziale Umfeld.

Neben Hautdegenerationen werden Liderkrankungen meist nicht durch Defekte an der Hautoberfläche verursacht, sondern beruhen auf vielfältigen Effekten, die von der Augenhöhle ausgehen:

1. Elastisches Bändersystem zwischen Auge, Augenhöhle und Lid mit Dutzenden von Vektorligamenten (Lockerungen führen zu vielfältigen Lidfehlstellungen)

2. 18 Muskeln beider Augenhöhlen mit 12 eigenen Nervenverbindungen aus dem Gehirn, die durch das Blickzentrum im Gehirn individuell gesteuert werden (Alle Abweichungen verändern die Lidstellung)

3. Zwischenräume zwischen Nerven, Muskeln und Blutgefäßen gefüllt durch verschiebliche Fettläppchen (Verdickungen und Hernien verformen das Lid)

4. Sensible Nervenversorgung mittels zwei Dritteln der Hirnnerven, die durch die Öffnung in der Spitze der Augenhöhle oder durch weitere eigene Öffnungen ihrer Wände führen.

5. Motorische Nervenversorgung der Lidschlussmuskeln, die über separate Nervenversorgung die höchste Geschwindigkeit des Lidschlagreflexes oder den kräftigsten Lidschluss steuern können (Lidschlussdefekt oder Lidschlagstörung)

6. Hunderte Drüsen, die muköses, wässriges und öliges Sekret für den vielschichtigen Tränenfilm liefert, der die Unversehrtheit der glatten optischen Hornhautoberfläche ermöglicht (Trockenes Auge, Tränenfilmstörung, übermäßiger Tränenfluss)

Fazit: Ingesamt gibt es weit über 100 Krankheitsformen der Lider (ohne die Folgeschäden von fehlerhafter Behandlung mitzurechnen). Insgesamt handelt es sich um ein komplexes funktionelles System, das auf engem Raum in der Augenhöhle zusammenwirkt und dessen Behandlung ein lidchirurgisches Spezialwissen erfordert.Sample text. Click to select the Text Element.