Wiederherstellende Chirurgie der Lider

Defekte nach plastischen Operationen

Defekte nach Tumorentfernung

Defekte nach Trauma

Einleitung

Die Wiederherstellung von Liddefekten ist notwendig nach Tumorchirurgie, nach Trauma und bei Schäden durch kosmetische Operationen. Unabhängig von der Ursache gelten die gleichen Regeln für die Rekonstuktion. Die Schwierigkeit der Rekonstruktion hängt von der Lokalisation und Größe des Defektes ab. Es ist z.B. viel schwieriger das mittlere Drittel des Oberlides als das gesamte Unterlid wiederherzustellen. Um den Aufwand schematisch zu beschreiben, habe ich die Lider in vier konzentrische Zonen, die auf der Geometrie des Augapfels und der Augenhöhle basieren, eingeteilt.

Abstract

The reconstruction of eyelid defects is necessary after tumor excision, after traumatism and in an increasing number after aesthetic eyelid surgery. For the importance of post aesthetic lidsurgery reconstruction, I have dedicated 5 constributions to this item (2.1 ). Eyelid reconstruction for any reason is based on similar principles. The difficulty depends primarily on the zone of the defect and secondarily on the extension of the defect. It's, for example, more complicated to reconstruct the central third of the upper lid than the entire lower lid. To guide around the difficulty of eyelid reconstruction, I have devided the lids in four concentric zones based on the geometry of the globe and the orbit.

Die konzentrischen Zonen und der Grad der Komplexität

Die Lider lassen sich in vier konzentrische Zonen einteilen, die den Grad der Komplexität der Rekonstruktion wiederspiegeln. Die Zone 0 liegt außerhalb des Randes der Augenhöhle. Sie birgt die geringste Komplexität und läßt sich daher relativ leicht rekonstruieren. Die Zone I liegt zwischen dem Augapfel und dem Orbitarand. Die Zone II liegt über dem Augapfel zwischen dem Äquator desselben und dem Limbus der Hornhaut. Die Zone III bedeckt die Hornhaut und erfordert den größten Aufwand der Rekonstruktion. Es gilt das Prinzip, dass man keine Zone höherer Komplexität für die Rekonstruktion einer Zone geringerer Komplexität opfern darf. Z.B ist es nicht indiziert die Zone III für die Rekonstruktion der Zone II heranzuziehen.

Konzentrische Zonen: 0 = außerhalb des Orbitarandes, I = zwischen dem Orbitarand und dem Bulbus, II = Sklerazone zwischen dem Äquator und dem Limbus, III = präkorneale Zone
Das mittlere Drittel des Oberlides Zone III) liegt über der Hornhaut und ist schwieriger zu rekonstruieren als alle anderen Zonen.

 

Rekonstruktion von einer oder zwei Schichten

Die Zonen II und III bedecken den Augapfel und müssen daher zweischichtig rekonstruiert werden. Man kann eine Schicht als Träegerlamelle transponieren und die zweite frei transplantieren.

Wenn man den Äquator des Augapfels (rote Linie) auf die Lider projiziert befinden sich außerhalb die Zonen 0 und I , die nur eine Rekonstruktion einer Lamelle und innerhalb die Zonen II und II, die eine Rekontruktion beider Lamellen erfordern.

Konvexität und Konkavität: im nasalen Bereich müssen konkave Oberflächen rekonstruiert werden, temporal handelt es sich um konvexe Oberflächen. Konkave Flächen benötigen ausreichend Gewebe, das ohne jegliche Spannung eingesetzt oder verschoben werden muss.

 

Transposition und Transplantation

Bei der Transposition wird ein Lappen verschoben oder geschwenkt. Die Gefäßversorgung bleibt durch die Basis des Lappens teilweise erhalten. Bei der Transplantation wird das Gewebe von der Gefäßversorgung getrennt. An den Lidern heilen freie Hauttransplantate sehr gut, wenn man dünne Haut oder Spalthaut über einer Muskelschicht einsetzt. Die Tranposition erfordert viel längere Inzisionen als die Transplantation. (Abb. unten)

 

 

Bei der Transposition sind längere Inzisionslinien als bei der Transplantation (Bild unten rechts) notwendig. An den Lidern bevorzuge ich die Deckung durch Transplantation.